Wittichenauer Pfarrgemeinde feierte Patronat mit abwechslungsreichem Fest

Am 15. August feierte die Wittichenauer Pfarrgemeinde ihr Patronat mit einem Gemeindefest. Um 10 Uhr kamen die Gläubigen zu einem Pontifikalamt mit dem Erzbischof Dr. Flavien Joseph Melki aus Beirut zusammen. Der Erzbischof sprach in seiner auf Deutsch gehaltenen Predigt von der Bedeutung des Festes Mariä Aufnahme in den Himmel nicht nur für die Christenheit. Im Libanon sei das Fest seit 2010 staatlicher Feiertag. Christen und Muslime würden diesen Tag der Marienverehrung dort gemeinsam feiern. Im zweiten Teil seiner Predigt berichtete Melki von der Not der Christen in Syrien und im Irak und bat um Solidarität. Bei der Kollekte des Gottesdienstes wurde für die Unterstützung im Libanon betreuter Flüchtlinge gesammelt.

Das Pontifikalamt wurde vom Wittichenauer Kirchenchor gestaltet, den etliche Gottesdienstbesucher mit seiner Darbietung nicht wieder erkannten. Der Chor sang zu Trommelrhythmen schwungvoll die „Missa Africana" von Michael Schmoll. Nicht nur junge Gemeindemitglieder waren von der ungewohnten Performance des Chores begeistert. Das Probenwochenende in Cottbus bei dem die Messe einstudiert wurde, scheint sich gelohnt zu haben.

Am Nachmittag traf sich die Gemeinde zur deutsch-sorbischen Andacht und einer Prozession durch die Stadt. Am Ende der Andacht holte Pfarrer Wolfgang Křesák zwei Gäste nach vorne: Jiri Graf aus Ústí nad Labem und dessen Enkelsohn Ales, der aus Florida angereist war. Grafs Mutter stammt aus Dubring. Er selbst hat während des Zweiten Weltkrieges einige Zeit in Wittichenau verbracht und hält noch Verbindung zur Verwandtschaft in Wittichenau. Mit einer großzügigen Spende von Grafs Familie konnte die Wittichenauer Pfarrgemeinde ihre große Monstranz restaurieren lassen. Dafür wollte Křesák sich nun bedanken. Er überreichte den beiden Männern Gemälde mit Stadtansichten Wittichenaus.

Dann wartete noch eine Überraschung auf die Gemeindemitglieder selbst: Steffen Markgraf, Regionaldirektor der Ostsächsischen Sparkasse Dresden, überbrachte einen Förderbescheid der Ostdeutschen Sparkassenstiftung für die Restaurierung des Rosenkranzaltares. Pfarrer Křesák, der den Bescheid entgegen nahm, war die Freude darüber anzusehen. Die aufwändige und teure Restaurierung des Altares könnte damit schon bald beginnen.

Nach der Andacht feierte die Gemeinde auf dem Kirchplatz ihr Patronatsfest. Gemeindemitglieder hatten zahlreiche Kuchen gebacken. Bei schwülwarmem Wetter bildete sich eine Menschentraube um den Bierwagen. Im Festzelt herrschte munterer Betrieb. Später sorgte ein Bühnenprogramm für Unterhaltung. Der Jugendchor „Effata“ sang neue geistliche Lieder. Die Eltern der Kinder aus dem katholischen Kinderhaus führten das Musical vom „Traumzauberbaum“ auf. Die „Kirchenmäuse“ forderten die Gäste mit zwei Schätzfragen heraus. Gemeindereferent Johannes Langner nahm in satirisch-humorvollen Liedern Eigenheiten des Gemeindelebens auf die Schippe und am Abend sorgten die Wittichenauer Line-Dancer und die Band „Božemje Cryers" mit Tanz und Musik für einen schmissigen Ausklang des Festes.

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