Unser Friedhof

Der Wittichenauer Friedhof ist neben dem Friedhof in Jauernick der einzige katholische Friedhof des Bistums Görlitz und zugleich der größte. Der höhergelegene östliche Teil – „Alter Friedhof“ genannt - wurde am 29. Oktober 1871 feierlich eingeweiht und zu Allerheiligen 1871 das erste Mal für eine Bestattung genutzt. Der 7000 m² große Platz ist von einer Ziegelsteinmauer umgeben. Von der Kamenzer Straße führt ein Aufgang zum dreiteiligen Eingangstor. Auf den beiden Pfeilern des Tores sind zwei gusseiserne Tafeln mit folgenden Inschriften angebracht:

Es ist ein guter und heilsamer Gedanke, für die Verstorbenen zu beten, damit sie von ihren Sünden erlöset werden. – 2. Makkabäer 12,46

O Mensch, hier lerne was du bist,
Lern' hier, was unser Leben ist:
Ein Sarg nur und ein Leichenkleid
Bleibt dir von aller Herrlichkeit

Eine Lindenallee teilt die Friedhofsfläche in vier Felder. Etwa auf der Hälfte des Mittelganges liegt zur Linken eine Priestergrab-Anlage über die eine große Paulus-Statue wacht. Neben Cottbus und Jauernick zählt Wittichenau zu den bevorzugten Begräbnisstätten verstorbener Priester unseres Bistums. So fanden zuletzt die Pfarrer Christoph Bockisch, Christoph Kliemank und Hubert Seewald hier ihre letzte Ruhestätte.

Zur Rechten liegt eine Schwesterngrab-Anlage, die im Jahr 2010 komplett neu gestaltet wurde. Hier ruhen die verstorbenen Ordensschwestern vom Heiligen Karl Borromäus, die im gegenüberliegenden „St. Adalbert-Stift“ Dienst taten. Das heutige Alters- und Pflegeheim war einst ein Waisen- und Krankenhaus.

Am Ende des Mittelganges steht ein Kreuz, das den Opfern des Deutsch-Französischen Krieges 1870/71 geweiht ist. Dahinter befindet sich eine kleine Kapelle im griechischen Stil – „Rittermannsche Kapelle“ genannt. Links davon steht das im Jahr 2009 erweiterte und sanierte Wirtschaftsgebäude des Friedhofsgärtners.

Da der Friedhof Anfang des 20. Jahrhunderts bald voll belegt war und die Gräber wiederholt genutzt werden mussten, wurde die Erweiterung des Friedhofes notwendig. Den angrenzenden neuen Friedhof erstand der Geistliche Rat Robert Krause bereits 1916 vorsorglich für die Pfarrgemeinde vom Mühlenbesitzer Kober. Im Frühjahr 1923 wurde für das 4000 m² große Feldgrundstück eine Nutzung als Friedhof beantragt. Nach erfolgten Untersuchungen, Drainage- und Planierungsarbeiten und der Errichtung einer Umfriedungsmauer wurde der Neue Friedhof am 19. Mai 1928 zur Nutzung freigegeben. Am 16. Februar 1932 wurde auf ihm die erste Beerdigung gehalten. Im Gedenken an die Gefallenen des Ersten Weltkrieges hat man am 1. Juli 1923 vor dem Neuen Friedhof an der Kamenzer Straße ein Denkmal errichtet. Am südlichen Ende des Neuen Friedhofs liegt eine weitere Grabanlage für verstorbene Priester, die links und rechts Kriegsgräber von zum Teil unbekannten, gefallenen Soldaten des zweiten Weltkrieges flankieren.

Ansprechpartner

Die ehrenamtliche Friedhofsverwaltung führt Maria Pötzsch (Telefon: 0160/4630613).

Die Pflege des Friedhofs und den Dienst des Totengräbers versieht derzeit Wolfgang Mark.

In den vergangenen Jahren wurde auf dem Friedhof vieles neu gestaltet. So wurde

  • das Wirtschaftsgebäude erweitert und saniert,
  • der Aufgang auf den Neuen Friedhof von der Kamenzer Straße aus barrierefrei gestaltet,
  • der Aufgang zwischen Altem und Neuem Friedhof erneuert und verbreitert,
  • die Umfriedungsmauern größtenteils saniert und wieder hergerichtet,
  • die Schwesterngrab-Anlage umgestaltet und
  • die Rittermannsche Kapelle renoviert.

Viele dieser Arbeiten wurden dankenswerterweise in ehrenamtlichen Einsätzen von Gemeindemitgliedern durchgeführt.
In nächster Zeit sollen – neben den bereits vorhandenen Sitzbänken – zwei begrünte Ruhezonen mit weiteren Sitzgelegenheiten entstehen.

 

Hauptwege auf unserem Friedhof wurden neu gepflastert

Nach mehreren Anläufen wurde 2018 die lange geplante Befestigung der Hauptwege auf dem Friedhof in Wittichenau umgesetzt. Der Fördermittelantrag bei der LEADER-Region "Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft" wurde berücksichtigt und positiv beschieden. So konnte die Firma Pasora aus Bröthen von Ende Mai bis Ende Juni 2018 daran gehen, die Wege mit grauem Betonrechteckpflaster auszulegen. Da die Standsicherheit einiger Bäume an den Hauptwegen nicht mehr gewährleistet war, wurden diese im Zuge der Arbeiten entfernt und durch neue Bäume ersetzt. 2022 sind dann in einem weiteren Bauabschnitt die Nebenwege gepflastert worden.

Das Projekt wurde gefördert aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des Ländlichen Raums (ELER).