2. Januar 1898 | Erste Vereinssitzung und Gründungsversammlung von Bratrowstwo mit Annahme der ersten Satzung. Damit war Bratrowstwo offiziell seit 1898 eine eingetragene Körperschaft. Aktive Mitglieder bildeten vorwiegend den Gesangsverein oder die Theatergruppe. |
1905 | Erstes Konzert eines gemischten Chores aus dem Wittichenauer und dem Ralbitzer sorbischen Gesangsverein. Innerhalb der nächsten 40 Jahre (ab 1938 illegal) wurden jährlich wenigstens vier Vereinsveranstaltungen durchgeführt, z. B. Gründungsfest, Frühlingsfest, Kirmes.
Der Chor hatte während dieser Zeit ca. 163 Lieder in seinem Reportoire, davon sind heute nur noch ca. 2/3 bekannt. Die Theatergruppe zeigte jährlich wenigstens zwei Darstellungen, z. B. 1911 das Lustspiel „Der Geizige“ von Jean-Baptiste Moliere. |
14. Juli 1907 | Feierliche Weihe der ersten Vereinsfahne in der Wittichenauer Pfarrkirche.
Der Chor hatte während dieser Zeit ca. 163 Lieder in seinem Reportoire, davon sind heute nur noch ca. 2/3 bekannt. Die Theatergruppe zeigte jährlich wenigstens zwei Darstellungen, z. B. 1911 das Lustspiel „Der Geizige“ von Jean-Baptiste Moliere. |
1925 | Vorstellung des Singspiels „Die Mittagsfrau“ von Georg Pilk.
Teilnahme von Bratrowstwo am Treffen aller Vereine der Domowina aus der Ober- und Niederlausitz in Wittichenau unter dem Motto: „Gott zu Ehren, den Sorben zum Wohle“. |
20. Februar 1938 | 40. Jahrestag der Gründung von Bratrowstwo mit mehr als 800 Besuchern. Vorstellung des Theaterstückes „Genofeva“ in der sorbischen Übersetzung von Nikolaus Heine und Nikolaus Saring.
Am 23. Februar 1938 schrieb der Wittichenauer Bürgermeister, als Ortspolizeibehörde einen geheimen Brief, in dem er es für angebracht und dringend notwendig hält „in Zukunft derartige Veranstaltungen des hiesigen wendischen Vereins in dieser Form nicht mehr steigen zu lassen“. |
31. Dezember 1938 | Beendigung des offiziellen Vereinslebens aufgrund des Verbotes durch die Nazis, trotz zahlreicher vorheriger Proteste durch führende Vereinsmitglieder, z. B. des damaligen Vorsitzenden von Bratrowstwo Michael Scholze aus Saalau. |
1945– 1949 | Aufleben einer eigenständigen sorbischen Theatergruppe nach den Traditionen, aber nicht mehr unter dem Namen "Bratrowstwo". |
ab 1945 | Gründung eines sorbischen Kirchenchores aus ehemaligen Mitgliedern des Chores von Bratrowstwo. (hier nicht bekannt: Zeitdauer der Aktivität) |
15. Januar 1994 | Wiederbelebung des Wittichenauer sorbischen Vereins „Bratrowstwo“ in Sollschwitz. Satzungsbeschluss sowie Formulierung konkreter künftiger Aufgaben für das Vereinsleben, u.a. zur Förderung der kirchlichen und nationalen Traditionen durch Einbeziehung der sorbischen Eigenheit in das Leben der Wittichenauer Kirchgemeinde. Dr. Peter Bresan wurde von den 120 Mitgliedern zum Vereinsvorsitzenden gewählt. |
Bis in die Gegenwart blieben die Wurzeln des fröhlichen, andächtigen und strebsamen bäuerlichen Standes unserer Dörfer erhalten. Allerdings konnten bereits in den 60er Jahren aufgrund der Industrialisierung, besonders durch den Abbau der Braunkohle weniger landwirtschaftliche Berufe ergriffen werden. Landwirtschaft wurde sehr oft nur noch im Nebenerwerb betrieben.
Nach der Wende wurde die Besiedlung der Orte im Kirchspiel verändert. Aufgrund der Verringerung der Arbeitsmöglichkeiten in der Region zogen viele sorbische Jugendliche der Arbeit in andere Bundesländer hinterher.
Der Verein bestand von Anfang an aus aktiven, passiven sowie Ehren-Mitgliedern.
Weitere Informationen erhalten Sie aus dem Buch „Bratrowstwo“, Domowina-Verlag Bautzen, ISBN 3-7420-1728-4