St. Martinsfeier 2015

Bei ungewöhnlich milden Temperaturen versammelten sich am 11. November hunderte Kinder mit ihren Eltern am Missionskreuz auf dem Kirchplatz zur diesjährigen Martinsfeier. Zu Beginn griff Kaplan Michael Noack der bekannten Martinsgeschichte vom Teilen vorweg. Er erklärte den Kindern nämlich, was dem Hl. Martin nach seiner guten Tat der Legende nach widerfuhr: ihm sei in der folgenden Nacht Christus erschienen, gehüllt in jenes Mantelstück, das Martin mit dem Bettler geteilt hatte. Wie wir angesichts von Not und Leid reagieren, könne also auch als Prüfung vor Gott verstanden werden. Zu helfen, wenn wir Not leidenden Menschen begegnen, zeichne Christen aus.

Anschließend zogen die Kinder mit Laternen über die Bautzener Straße, Haschkestraße und Kamenzer Straße zum Marktplatz. Dabei führte sie Benedikt Bierbaum als Martin verkleidet auf Stute Susi an. Der Oberministrant hatte in den vergangenen Jahren zu den Martinsfeiern den Bettler gespielt. Nun löste er Martin Mickel ab, der bislang den Heiligen dargestellt hatte. Ministranten mit Stabkerzen und Mitglieder der Wittichenauer Jugendfeuerwehr mit Fackeln begleiteten den Zug. Im langgezogenen Umzug hatten sich drei Erzieher unseres Kinderhauses mit Gitarren verteilt und stimmten Martinslieder an. Eine mitgetragene Lautsprecheranlage sollte dafür sorgen, dass alle Teilnehmer in den Gesang einstimmen können.

An einem Feuer auf dem Markt wartete Paul Mickel in einen Lumpensack gehüllt. Er bat Martin um wärmende Kleidung. Martin zog sein Schwert teilte seinen Mantel und überreichte eine Hälfte an den Bettler. Kaplan Noack wandte sich nach dem Anspiel an die Eltern. Wenn sie ihren Kindern dieses Beispiel des Hl. Martins von gelebter Solidarität vermitteln, ja vorleben, würden, sei schon viel gewonnen. "Wir sollen Liebe und Barmherzigkeit zu den Menschen bringen", bekräftigte der Kaplan. Während der ökumenische Bläserchor weitere Martinslieder anstimmte, teilten Mitglieder des Elternbeirats unseres Kinderhauses Martinshörnchen aus. Die Kinder waren angehalten, sie miteinander zu teilen.