Der Brauch des Maibaumstellens hat in Wittichenau und Umgebung eine lange Tradition. In der Dorf- bzw. Stadtmitte aufgestellt und mit grünem Kranz und Girlande geschmückt, ist der Maibaum weithin sichtbares Zeichen der nahenden Sommerzeit. In der Stadt Wittichenau führt die Katholische Pfarrjugend diesen schönen Brauch fort. In der letzten Aprilwoche kamen die Jugendlichen am Wittichenauer Bauhof zusammen, um den Kranz und die Girlande aus Tannengrün zu flechten. War die Beteiligung an diesen Arbeitseinsätzen noch sehr mager, kam am Abend des 30. Aprils doch eine große Zahl von Helfern auf den Marktplatz um den Baum aufzurichten. Die Zimmermänner Andreas Graf und Clemens Zschorlich dirigierten die Teams, die mit Hilfe mehrerer Folgen (zwei am oberen Ende mit Seilen verbundene lange Stangen) den Maibaum in die Senkrechte brachten. Gemeinsam mit den Zuschauern konnten die zufriedenen Helfer gegen 18:30 Uhr das "Großer Gott wir loben Dich" anstimmen, bevor sie sich anschließend ein Feierabendbier genehmigten.
Auch auf den umliegenden Dörfern werden Jahr für Jahr Maibäume aufgestellt. Dort werden die Bäume am Ende des Monats von der Dorfjugend auch wieder "umgeworfen". Der Sieger beim anschließenden Wettlauf an die Spitze des Baumes darf sich eine "Maikönigin" auswählen.