"Ostern kälter als Weihnachten", stand als Schlagzeile am Osterwochenende in der Zeitung. Auf den Feldern um Wittichenau lag noch Schnee als sich die 444 Kreuzreiter aus Dörfern und Stadt zum Beginn ihrer Prozession auf den Straßen Wittichenaus sammelten. Doch kurz vor 9:00 Uhr riss der Wolkenhimmel auf und Pfarrer Křesák konnte die Reiter bei Sonnenschein mit der Verkündigung der Osterbotschaft beauftragen. Den Zug führte in diesem Jahr ein Reiterpaar mit neuen Fahnen an. Deren Stickereien hatten die Zisterzienserinnen des nahen Klosters St. Marienstern angefertigt. Bereits zum 50. Mal ritten Horst Dutschmann, Benno Schlegel und Peter Schowtka in der Prozession mit. Auf ihrem Weg nach Ralbitz pfiff den Prozessionsteilnehmer dann vor allem zwischen den Dörfern immer wieder eisiger Wind um die Ohren - kurzzeitig schneite es heftig. Deshalb freuten sich die Kreuzreiter nach der Ankunft in Ralbitz in diesem Jahr besonders auf die wärmende Mahlzeit in den Quartieren. In ihrer Andacht in der Ralbitzer Kirche empfing sie anschließend unerwarteter Besuch. Der neue Bischof des Bistums Görlitz, Wolfgang Ipolt, war nach Ralbitz gekommen, um die Kreuzreiter zu grüßen. In einer Ansprache dankte er den Prozessionsteilnehmern für ihren Verkündigungsdienst. Der Bischof betonte, das Kreuzreiten sei nicht nur ein traditionsreicher Brauch, sondern gelebtes Glaubenszeugnis. Er ermutigte die Kreuzreiter ihren Glauben auch im Alltag zu geBRAUCHen und Mitmenschen zu Glaubensfragen Rede und Antwort zu stehen.