Diakon Philipp Janek hat am vergangenen Sonntag erstmals in seiner Heimatgemeinde „St. Mariä Himmelfahrt“ gepredigt. Der 26-Jährige war am 24. September im Bamberger Kaiserdom zum Diakon geweiht worden. In den Vormittagsgottesdiensten des Rosenkranzsonntags verkündete er als frisch geweihter Diakon seiner Heimatgemeinde das Evangelium.
Dabei ging Diakon Janek zunächst auf die Schnelllebigkeit unserer Zeit ein. „Das Jahr scheint wie im Flug zu vergehen“, stellte er fest. „Kaum bereitet man sich auf ein großes Ereignis vor, da ist es schon wieder vorbei und das nächste steht vor der Tür.“ Der Alltag gehe seinen routinierten Gang und es scheine so, als wären wir im immer gleichen Kreislauf gefangen, beobachtet der Diakon. „Es ist das Gesetz der Natur vom Werden und Vergehen, dem wir anscheinend bedingungslos unterworfen sind“, sagt Janek. Und er nimmt Bezug auf das Evangelium. Maria müsse es ebenso ergangen sein. Ihr Alltag könne ähnlich gewöhnlich, beinah banal abgelaufen sein. Doch mitten hinein in die bekannten Abläufe sei ein Engel getreten. „Er reißt sie heraus aus ihrer Beschäftigung“, macht Janek deutlich. „Mit Maria stehen wir heute am entscheidenden Punkt unseres Glaubens und es ist keine Nebensächlichkeit, die wir da gerade gehört haben.“
Denn an dieser Verkündigungsszene des Evangeliums werde deutlich was Gott nicht nur mit Maria, sondern mit allen Menschen vorhabe. Gott halte sich nicht aus deren Leben heraus, sondern er setze sich für die Menschen ein. „Er begibt sich in die Welt ganz und gar und genau dadurch bricht er die Gesetzmäßigkeiten und Routinen dieser Welt auf“, erklärt Philipp Janek. Indem er sich in unsere Geschichte hineinbegeben habe, lasse er aus bloßer Geschichte Heilsgeschichte werden.
Der Rosenkranz sei ein gutes Zeichen dafür, erläutert der Diakon. Der sei nicht nur eine reine Gebetsschnur, mit der man an das immer wieder Gleiche denkt, sondern es ist eine Kette, die durch das Kreuz durchbrochen ist und damit eben kein abgeschlossener Kreis. Damit sei der Rosenkranz eine Gebetshilfe, die dazu beitrage Jesu Kreuz besser zu verstehen.
„Mit Jesus Christus hat sich alles grundlegend verändert“, bekräftigt Janek. „Gott ist in unsere Welt gekommen, um uns aus unserer Selbstverstrickung zu befreien.“ Der Rosenkranz sei ein Hilfsmittel, das nicht zu vergessen. „Denn wir betrachten in den einzelnen Gesätzen die Geschichte Gottes mit uns. Das sind genau die Stellen und Kristallisationspunkte der Liebe Gottes, die im Leiden, Tod und der Auferstehung Jesu münden. An die Gemeinde gerichtet sagt Diakon Janek: „Gott tritt auch in Ihr Leben ein. Er möchte befreien zu wahrer Freude und Fülle des Lebens.“
Während der Diakon im 10 Uhr-Gottesdienst predigte, saßen Kinder mit Gemeindereferent Johannes Langner beim Kleinkindgottesdienst in der benachbarten Alten Schule zusammen. Langner erklärte den Kindern die verschiedenen Ämter, die es in der katholischen Kirche gibt und er brachte ihnen näher, was es bedeutet, Diakon zu sein. Zum Ende des Gottesdienstes kamen die Kinder wieder in die Pfarrkirche und brachten dem jungen Diakon ein Ständchen. „Philipp Janek, du bist jetzt Diakon“, sangen sie zum Gitarrenspiel von Johannes Langner. „Philipp Janek, wie Papst Franziskus schon. Philipp Janek vielleicht bist du am Schluss, wenn’s gut geht Pontifex Maximus.“ Sehr zu dessen Belustigung überreichten sie dem Diakon eine Fotomontage, in der Janek in Papstornat dargestellt ist.
Im Namen der Gemeinde gratulierten dem Diakon auch Pfarrgemeinderatsmitglied Anke Schierack und Bratrowstwo-Vorsitzende Sonja Rehor. Sie wünschten Janek alles Gute für die Vorbereitung aufs Priesteramt. Janeks Priesterweihe ist für den 24. Juni 2017 geplant. Sie soll ebenfalls in Bamberg stattfinden, wo Philipp Janek arbeitet.