In Wittichenau ist am Sonntag die Gemeindemission mit einer feierlichen Andacht zu Ende gegangen. Zehn Tage lang hatten Missionare aus dem Orden „Oblaten der Makellosen Jungfrau Maria“ in den Gottesdiensten in Bernsdorf und Wittichenau gepredigt, Gesprächskreise und Begegnungsabende mitgestaltet und auf Wunsch auch Gemeindemitglieder zu Hause besucht.
Das umfangreiche Programm war sehr gut angenommen worden. Selbst werktags kamen 300 bis 400 Leute in die Gottesdienste. „Die Gemeindemission endet heute. Jetzt beginnt eure Mission“, sagte Kaplan Sebastian Bieber am Sonntag zu den Besuchern des 10 Uhr-Gottesdienstes. Und der Priester, der die Oblatenmissionare während der Missionstage unterstützt hatte, forderte die Christen auf: „Liebe Schwestern und Brüder, werdet wieder neu Jesu Jünger!“
Auch Pater Jens Watteroth ermutigte die Gläubigen in der Abschlussandacht ihren Glauben lebendig zu gestalten. Heute gebe es eine weit verbreitete Mentalität des Abwartens. „Wir wollen für den Glauben begeistert werden.“ Diese Erwartungshaltung brächten viele den Geistlichen entgegen. Doch wer für sich einmal den Wert des Glaubens erkannt habe, der müsse nicht mehr begeistert werden, der motiviere sich selber, den Glauben zu leben, gab sich Watteroth überzeugt. Er erwartet nicht, dass nach der Mission nun die Kirchen auch im Alltag wieder voller werden. „Die Chance, die jetzt besteht, ist, dass der Glaube mehr Tiefe erhält, mehr Qualität bekommt“, sagte der Geistliche.
Am Ende der Abschlussandacht wurde das Missionskreuz aus Bernsdorf, das während der Missionstage im Altarraum der Wittichenauer Pfarrkirche gestanden hatte, an Mitglieder der Filialgemeinde übergeben. Vier Bernsdorfer Männer trugen es in einer Prozession aus der Kirche hinüber an das Wittichenauer Missionskreuz. Dort brachte Pater Watteroth die Jahreszahl 2016 an. „Wir kommen wieder“, sagte er schließlich, „ob sie es als Drohung oder Versprechen sehen.“ Zum Rosenkranzfest Anfang Oktober wollen die Missionare noch einmal nach Wittichenau kommen. Bei der herzlichen Verabschiedung wurde deutlich, dass sich die Bernsdorfer und Wittichenauer Christen auf dieses Wiedersehen freuen.