Die diesjährige Aktion begann am Dienstag mit der Kindermesse um 16:00 Uhr. Anschließend bezogen wir unser nächtliches Domizil. Bald darauf begannen wir bereits mit den ersten Spielerunden, die namensgebend für diese überaus lange Nacht sind – und auch die Hauptbeschäftigung. Jeder durfte sein absolutes Lieblingsspiel mitbringen und von "Risiko" und Poker bis "Uno" und "Rommee" war alles vertreten!
Doch wie in jedem Jahr davor begann alles mit ein paar gemeinschaftlichen Spielen in voller Runde. Im Bürgermeisterspiel – einem interessanten Spiel, in dem zwei Mannschaften im Kampf um den Platz im Bürgerrat der Stadt gegeneinander antreten – stellten die Ministranten erfolgreich ihr Können im Umgang mit den Namen ihrer Mit-Ministranten unter Beweis. Anschließend ging es mit einer Runde „Zeitungskloppe“ (Achtung: Nur für JUNGS!!) weiter, bevor sich allmählich alle in ihre Räume verteilten, weiter Spiele spielten, Musik hörten oder beim Abendessen kochen halfen. Nachdem alle vom Spielen müde und hungrig waren, konnte sich jeder bei einer großen Portion Nudeln mit Tomatensoße stärken, während ein weiteres Spiel im Gange war. Dafür hatte jeder eine bestimmte Aufgabe erhalten, die während des gesamten Essens ausgeführt werden sollte. Dies führte nicht nur zu einer enormen Lautstärke, sondern ebenso zu viel Gelächter und lachenden Ministranten, die sich kaum noch halten und geschweige denn auf das Essen konzentrieren konnten.
Als schließlich doch alle gestärkt waren, brachen wir zum Höhepunkt unserer Nacht auf: Dem nächtlichen „Sturmlaterne“-Spiel im gruseligen Wald auf dem Galgenberg! Dafür wurde die Gruppe nochmals in zwei Gruppen geteilt, wobei die eine Gruppe die Aufgabe hatte, im Wald eine Laterne so zu verstecken, dass die zweite Gruppe diese möglichst nicht finden konnte. So verließ die erste Gruppe im Eiltempo den Pfarrhof und versteckte Mitglieder und Laterne vor den Angreifern. Wenig später folgte die zweite Gruppe nach, um ihnen die Laterne an diesem etwas vernieselten Abend abzuknöpfen, was auch bald gelang, indem durch Taktik und Ablenkung schnell die Laterne gefunden und erobert worden war. Über den schnellen Sieg freuten sich sowohl die Eroberer, als auch die etwas fröstelnden Verteidiger, weshalb es gleich wieder in Richtung eines warmen Tees und einer Runde "Werwölfe" ging – das das Standardspiel bei allen Treffen der Ministranten ist!
Bei diesem Gemeinschaftsspiel erhält jeder Mitspieler eine neue Identität, die ihm entweder der Gruppe der blutrünstigen und mordlüsternen Werwölfe oder der Gruppe der verständigen und schlauen Dorfbewohner zuordnet, die sich auf die Suche machen, um die Werwölfe zu enttarnen. Am Ende gewannen zwar knapp die Werwölfe, aber dennoch war es für alle eine große Freude mitzuspielen und zu überlegen, wer nun wer wäre.
Bald darauf schlug auch in Wirklichkeit die Turmuhr 12 und es ging noch einmal in die Kirche zum Abendgebet. Anschließend durfte jeder selbst entscheiden, wann er die Nacht beenden wollte oder ob er das überhaupt wollte. Einige Runden Schlafsack-catchen, laute Musik und gewaltiges Trampeln ließen jedoch bis in die Morgenstunden keine Ruhe in das Haus einkehren. Das alles war kein Problem, denn am nächsten Tag hatten wir dank des Buß- und Bettags (schul)frei!
Nachdem die Ministranten viel zu früh aus den Federn steigen mussten und sich mit einem guten Frühstück gestärkt, die Alte Schule aufgeräumt und die letzten Überbleibsel der Nacht beseitigt hatten, ging es auf in die Wittichenauer Turnhalle. Dort warteten nämlich bereits die sorbischen Ministranten auf uns, die schon darauf brannten, uns im Fußball entgegenzutreten. Nach zwei Stunden spannendem Fußball mit schönen Toren und einem glücklichen Gewinner endete unsere diesjährige Spielenacht am Mittwochmittag und alle konnten verpassten Schlaf nachholen. Trotzdem war auch diese lange Nacht für alle Beteiligten wieder ein tolles Erlebnis.
Ein besonderer Dank geht an dieser Stelle besonders an unseren Kaplan Michael Noack für die Organisation und Vorbereitung dieser Nacht, die Stadt Wittichenau für die Bereitstellung der Turnhalle und natürlich an alle Ministranten, die dabei waren und auch uns eine große Freude und viel Spaß bereitet haben.
Eure Ministrantenhelfer Franz Wiedemann und Benedikt Bierbaum