Am 19. August feierten die Wittichenauer Katholiken ihr diesjähriges Gemeindefest. Das deutsch-sorbische Hochamt fand dabei erstmals unter freiem Himmel statt. Weil in der Pfarrkirche die Innensanierung begonnen hat, trafen sich die Gläubigen auf dem Festgelände an der Alten Schule. Deutscher und Sorbischer Kirchenchor gestalteten die Messe mit mehreren Liedern mit.
Nach der Predigt von Kaplan Adam Kaźmierski wurden die Anfang April gefirmten Jugendlichen auf die Bühne gebeten. Kaplan Kaźmierski und Kaplan Nawka steckten den Mädchen und Jungen kleine Kreuze an und nahmen sie offiziell in die katholische Pfarrjugend auf. Am kommenden Wochenende will die Pfarrjugend die neu Aufgenommenen mit einer Party im Alten Bahnhof begrüßen.
Nach dem Gottesdienst strömten die Gottesdienstbesucher an den Getränkewagen. Dort ließen sie sich von den Männern des Smofojs-Clubs ein Getränk zur Erfrischung reichen. Denn in der prallen Sonne waren die Temperaturen inzwischen wieder auf hochsommerliche Werte geklettert. Kinder vergnügten sich auf einer Hüpfburg oder am Tischkicker. Die Kolpingsfamilie legte erste Steaks und Würste auf den Grill, die „Grüne Garde“ kam kaum mit dem Eisverkauf hinterher und auf der Bühne eröffneten Frank Kaschta, Thomas Michauk und Peter Scholze als Kirchenmäuse das Festprogramm. Die drei stellten auch gleich die diesjährigen Schätzfragen vor.
Küster Thomas Michauk hatte ausgerechnet, wieviele Kerzen er in den Roratemessen der gesamten Adventszeit 2017 angezündet hatte. Für 50 Cent ins Sparschwein durften die Festbesucher ihren Tipp zur Gesamtzahl abgeben. Daneben konnte über die Datierung eines Gemeinderatsbeschlusses gerätselt werden, nach dem die Brautschau zu Hochzeiten wegen unziemlichen Verhaltens der Schaulustigen nicht mehr in der Pfarrkirche, sondern außerhalb der Kirche zu erfolgen habe.
Nach dem Mittag erfreuten die Hortkinder des Jakubetz-Stiftes die Besucher des Festes mit der Darbietung ihres Musicals „Noah und die Arche“. Auch der Auftritt von Gemeindereferent Johannes Langner sorgte für Schmunzeln als der in einigen selbst gedichteten Liedern das aktuelle Gemeindeleben auf die Schippe nahm. Langner nutzte seinen Auftritt auch dazu, den Dienst von Pfarrer Johannes Magiera zu würdigen. Denn der ist nun seit 20 Jahren in der Seelsorge der Gemeinde aktiv.
Das Programm blieb musikalisch. Der Kolpingchor und der sorbische Kinderchor gaben einige ihrer Lieder zum Besten, bevor die Erzieher und Mitarbeiter des Jakubetz-Stiftes in schmissigen Songs das Märchen der Bremer Stadtmusikanten erzählten. Das Publikum klatschte und sang begeistert mit.
Während des Programms gab es mehrfach Gelegenheit mit Gerold Winzer auf den Kirchturm zu steigen und sich mehr über die Baugeschichte des Turmes und das Geläut der Pfarrkirche berichten zu lassen. Neu im Programm hatte Winzer diesmal auch Führungen ausschließlich für Kinder. Küster Thomas Michauk zeigte Interessierten die neuen Sakristei-Schränke und informierte darüber, warum die bisherigen Schränke ersetzt werden müssen. Ein anderes Sanierungsprojekt der Pfarrgemeinde konnte inzwischen abgeschlossen werden. So waren zum Gemeindefest erstmals die sanierten Sanitäranlagen auf dem Pfarrhof nutzbar. Neben einigen beauftragen Fachfirmen hatten sich auch die „Männer für die Kirche“ bei ihren wöchentlichen, ehrenamtlichen Arbeitseinsätzen für die Erneuerung der Anlagen engagiert.
Am Stand der Kolpingsfamilie konnten den ganzen Tag über gebrauchte Brillen und Handys abgegeben werden. Diese sollen für Hilfsprojekte verwertet werden. Die Spendenbereitschaft war groß. Die Kolpingbrüder und -schwestern konnten mehrere Kisten mit gespendeten Brillen füllen.