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Chronik 1996

Unveröffentlicht

Am 6. Januar wurde Pfarrer Christoph Bockisch durch Dekan Geisler in einem Vespergottesdienst in sein Pfarramt in Wittichenau eingeführt. Mit Böllerschüssen begrüßten die Schützen den neuen Pfarrer.

Drei Gruppen von Sternsingern sammeln am 7. Januar 1.452,- DM Spenden für Kinder in Not.

Am 18. Februar verarbeitete Pfarrer Bockisch erste Eindrücke, Wünsche und Sorgen in seiner neuen Pfarrei in einer Büttenpredigt.

Am 5. März verstarb Bischof Gerhard Schaffran. Er wurde in der Bischofsgruft am 11. März in Görlitz beigesetzt.

An den Fastensonntagen hielt Pfarrer Bockisch die deutschen Fastenpredigten. Sie gaben den Zuhörern Anstöße für ein christliches Leben aus der Regel des Hl. Benedikt. Die sorbischen Fastenpredigten wurden von Monsignore Salowski aus Crostwitz, Pater Cyril Kindermann aus Rosenthal, Pfarrer Rehor aus Radibor, Pfarrer Werner aus Storcha, Pfarrer Kmetsch aus Sdier und Pfarrer Nawka aus Ralbitz gehalten.

Kaplan Ansgar Florian musste die Jugendmesse am 1. März nach dem Wortgottesdienst abbrechen. Die wöchentliche Jugendmesse in der Kreuzkirche wurde nur noch von einem harten Kern der Jugend besucht, die wussten, worum es in der Eucharistiefeier geht. Bei der Jugendmesse am 1. März waren auch die Jugendlichen dabei, die sich auf die Firmung vorbereiten sollten. Angesichts des ehrfurchtslosen Verhaltens jener Jugendlichen brach der Kaplan den Gottesdienst mit den Worten ab: „Wer keinen Unterschied zwischen dem Verhalten in einer Faschingsbar und einem Gotteshaus kennt, wer mit lautem Unterhalten über Bänke hinweg die Verkündigung und das Hören des Wortes Gottes stört und dabei sogar Karten spielt, wer seinen Unglauben öffentlich bekennt und das alles für Quatsch hält, der kann nicht glaubwürdig Gast sein am Tisch des Herrn."
Der Pfarrer bekräftigte am 3. März in einer Vermeldung, dass er die Entscheidung des Kaplans voll mittrage. Jeder Firmling sollte ernsthaft bedenken, ob und warum er gefirmt werden wolle.

Am 15. März wurde der Um- und Erweiterungsbau des St. Adalbert-Stiftes bekannt gegeben.

Am Palmsonntag wurden Palmweihe und Prozession vor der deutschen 7:00 Uhr-Messe und der sorbischen Messe um 8:30 Uhr gehalten. Bei bitterer Kälte herrschte Schneetreiben. Der Pfarrer war schwer erkältet. Bei der Prozession herrschte kläglicher Gesang, da die meisten Gläubigen durch die Seitentüren in die Pfarrkirche eilten, um sich Sitzplätze zur Eucharistiefeier zu sichern. Im 10:00 Uhr-Gottesdienst gab es keine Palmweihe – und zwar vermutlich schon seit den 80er-Jahren. Die Palmweihe im Hauptgottesdienst war angeblich gestrichen worden, weil immer weniger Gottesdienstbesucher an der Plamweihe vor der Kirche teilgenommen hatten, aus Angst sie könnten zur Messe keinen Sitzplatz mehr in der Kirche ergattern. Der Pfarrer bemängelte nach dem Festtag außerdem die unzureichende Einbeziehung der Kinder und Jugendlichen. Im 10:00 Uhr-Gottesdienst sang der Kolpingchor letztmalig unter Veit Rademacher die Johannespassion..

Pfarrer Gregor ritt in diesem Jahr zum ersten Mal mit den Kreuzreitern nach Ralbitz.

Am 21. April wurde ein neuer Kirchenvorstand und ein neuer Pfarrgemeinderat gewählt. In die Gremien wurden gewählt:

Kirchenvorstand Pfarrgemeinderat
für die Stadt Joachim Graf für die Stadt Gottfried Glaab
Siegfried Salowsky Andreas Kliemank
Dr. Jürgen Heidan Johannes Czöpitz
Wolfgang Graf Peter Neunert
Lothar Modsching Hans Jürgen Wocko
für die Dörfer Peter Zschorlich Klemens Zschorlich
Irene Noack für die Dörfer Barbara Just
Georg Heink Michael Kretschmer
Joachim Paschke Regina Kummer
Hartmut Zschorlich Theresia Zschorlich

Am 5. Mai spendete Bischof Müller 140 Jugendlichen das Sakrament der Firmung.

Am 13. Mai wurde der neue Kirchenvorstand verpflichtet. Es wurden die Kommissionen "Finanzen", "Friedhof" und "Grundstücke" gegründet. Stellvertretender Vorsitzender wurde Siegfried Salowsky.

Am 24. Mai gab es ein „Benefizkonzert“.

Zur Erstkommunion gingen in diesem Jahr 22 Jungen und 32 Mädchen.

An der neuen Marktpassage wurde am 31. Mai Richtfest gefeiert. Der Pfarrer segnete den Neubau am 1. Juni. Am 4. Juni übergab der Bauherr der Marktpassage, Paul Weiland, dem Pfarrer eine Spende von 5.000,- DM. Die Spende sollte für die Instandsetzung der Orgel verwendet werden. Der Kostenvoranschlag dafür belief sich auf 30.000 DM.

Pfarrer Bockisch und Gemeindereferentin Ingrid Winzer sprachen am 14. Juni mit den Eltern der Erstklässler, ob nicht der Erstbeicht- und Kommunionunterricht nicht erst in der 3. Klasse erfolgen sollte. Sie stellten die Frage: Können Kinder einen Sinn in der regelmäßigen Teilnahme am Gottesdienst sehen, wenn ihre Eltern nicht oder nur nach Lust und Laune gehen? Nach einer Abstimmung ergab sich, dass 1997 keine Erstkommunionfeier stattfinden sollte und die Kinder dann erst in der 3. Klasse zu den Sakramenten gehen. 1997 sollte ein echtes Vorbereitungsjahr sein mit Glaubensabenden für die Eltern und Gemeinschaftstagen für die Kinder. 1997 wollte Pfarrer Bockisch außerdem zur Silbernen Erstkommunion des Jahrgangs 1972 anregen.

Die rekonstruierte Sollschwitzer Kirche wurde am 27. Juni wieder geweiht. Dazu kam Bischof Müller in den Wittichenauer Ortsteil. Die Rekonstruktion war eine Forderung der Sollschwitzer in den Vertragsverhandlungen für die Eingemeindung nach Wittichenau. Für die Generalsanierung wurden 250.000 Mark aufgewendet.

In Anwesenheit des Sächsischen Staatsministers Dr. Geisler weihte Generalvikar Zomack am 1. August den Grundstein für den Erweiterungsbau des St. Adalbert-Stifts.

Auf der Baustelle Schulgasse 2-4 wurde am 2. August Rüstfest gefeiert.

86 Schulanfänger wurden am 13. August für den Start in das Schulleben gesegnet.

Am 23. August lud der Pfarrgemeinderat Zugezogene zu zwanglosem Gespräch ein.

Am St. Adalbert-Stift konnte am 25. August Richtfest gefeiert werden.

Kinder aus Petersburger Musikschulen brachten ein musikalisches Dankeschön für die alljährliche Weihnachtsmarkt-Aktion der Initiative Christliche Eltern dar. Dabei wurden 3000 Mark für die Petersburger gespendet.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Pfarrgemeinde unternahmen am 9. Oktober eine Busfahrt nach Görlitz.

Im September wurde eine Generalreinigung und Überholung der Orgel vorgenommen. Am 20. Oktober konnte die Orgel wieder erklingen. Die Gesamtkosten 30.564,70 DM konnten vollständig durch Spenden gedeckt werden.

Am 20. Oktober wurden die Neuntklässler in die Pfarrjugend aufgenommen.

Am 3. November fand eine zweite Firmung in diesem Jahr statt: Abt Stephan Schröer aus dem Benediktinerkloster Königsmünster firmte 61 Jugendliche.

Bischof Rudolf Müller besuchte Wittichenau vom 6. bis 7. November.

Pfarrer Wientzek feierte am 18. November seinen 85. Geburtstag.

Wittichenau bekam am 29. November einen Polizeiposten mit 5 Beamten am Ticinplatz. Die Räume wurden von Pfarrer Bockisch und Pfarrer Wust eingesegnet.

Am 13. Dezember wurde außerdem die neue Sport- und Mehrzweckhalle an der Schule eröffnet. Pfarrer Bockisch und Pfarrer Wust segneten die neue Halle.