Meißener Altbischof Reinelt spendet Sakrament der Firmung in Bernsdorf

Die im Mai ausgefallene Feier wurde am 1. November 2020 für die fünf Bewerber nachgeholt – mit einem besonderen „Ersatzmann“.

Das inzwischen leider selten gewordene Fest der Firmung konnte die katholische Gemeinde zu Monatsbeginn in Bernsdorf feiern. Die Firmung ist nach „Taufe“ und „Erstkommunion“ das dritte Sakrament, welches gewöhnlich Jugendlichen gespendet wird, und wodurch der „Firmling“ weiter in die christliche Glaubensgemeinschaft hineingeführt wird.

Bei der Firmung wird der Firmling in besonderer Weise mit dem Heiligen Geist beschenkt. Sie verbindet ihn noch enger mit dem Glauben und der Kirche, ist gleichzeitig aber auch Auftrag, öffentlich vom Glauben zu berichten und sich mit ihm auseinanderzusetzen. Die Firmung soll den Glauben der Jugendlichen stärken, zugleich erhalten sie aber auch die Aufgabe, ihren Glauben zu leben und zu bekennen.

Bereits am 1. Mai sollte die Firmung in Bernsdorf stattfinden. Allerdings musste die Gottesdienst-Feier wegen der Corona Pandemie abgesagt werden. Auch jetzt stand die Feier fast auf der Kippe. Da sich der Bischof des Bistums Görlitz, Wolfgang Ipolt, in Quarantäne befand und daher seinen Dienstpflichten nur eingeschränkt nachkommen konnte und der als „Ersatzmann“ gesetzte Altbischof Konrad Zdarsa ebenfalls aufgrund gesundheitlicher Probleme nicht zur Verfügung stand, übernahm kurzfristig der ehemalige Bischof des Bistums Dresden/Meißen, Joachim Reinelt, die Spendung des Segens in Bernsdorf.

Insgesamt fünf Firmbewerber verschiedener Jahrgänge hatten sich im vergangenen Jahr intensiv auf diesen wichtigen Tag vorbereitet und baten in der Messe durch ihre Firmpaten um den bischöflichen Segen. Aufgrund der corona-bedingten Hygienevorschriften konnten neben den Firmlingen und ihren Angehörigen nur wenige Gemeindemitglieder der Messfeier beiwohnen. In seiner sehr kurzweiligen Predigt machte Bischof Reinelt auf fast väterlich fürsorgliche Art den Jugendlichen und deren Familien deutlich, dass es im Leben nicht immer darum geht, stets nur Großes zu erreichen. Auch kleine Dinge können Erfüllung sein. Man sollte sich erreichbare Ziele setzen und auf diese hinarbeiten. Dabei sei auch die Zufriedenheit mit sich selbst ganz wichtig.

Ebenso ist Dankbarkeit wichtig für die kleinen positiven Dinge, die man im Alltag erlebt. Diese Dankbarkeit sollte man auch zeigen. Als Beispiel nannte Bischof Reinelt, Dankbarkeit auch für die Mutti, die vielleicht extra zur Firmfeier mit der Familie leckere Klöße zubereitet hat.

Die Gemeinde ist all denen dankbar, die die Jugendlichen zum christlichen Leben hinführen und sie dabei begleiten. Der Dank gilt auch allen, die diesen Tag vorbereitet und möglich gemacht haben. Den gefirmten Jugendlichen mögen dieser Tag stets in besonderer Erinnerung bleiben. Mögen sie in der kirchlichen Gemeinschaft immer auch eine Heimat finden.

Bericht und Foto: Arne Henschel, erschienen in der Sächsischen Zeitung am 10. November 2020

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